Leitfaden für den Hautarztbesuch bei Rosacea, Teil 1:
Das will der Hautarzt von Ihnen wissen! Beantworten Sie sich diese Fragen vor dem Arzttermin:
- Wann traten Ihre Rosacea-Symptome erstmalig auf? An welchen Symptomen leiden Sie, zum Beispiel flächige Rötungen, erweiterte Äderchen, Pickel/Knötchen, Hautverdickungen oder Brennen, Stechen, Jucken im Gesicht? Sind die Symptome dauerhaft sichtbar oder treten sie schubweise auf, zum Beispiel in bestimmten Situationen? Sind die Symptome schmerzhaft?
TIPP: Machen Sie mit Ihrem Smartphone Fotos von Ihrem Gesicht, damit Sie dem Hautarzt die Symptome zeigen können, auch wenn Sie am Tag des Arzttermins keinen akuten Schub haben. - Wie nehmen Sie selbst die Erkrankung wahr? Wie stark belasten Sie die Symptome der Rosacea im Alltag psychisch auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 10 (sehr stark)?
- Waren Sie bereits bei einem Hautarzt? Haben Sie bereits etwas gegen die Symptome unternommen, zum Beispiel kosmetisch oder medizinisch?
- Welche Reinigungs-/Pflegeprodukte verwenden Sie? Und/oder verwenden Sie bestimmte Medikamente, die Hautirritationen wie Pickel und trockene Haut hervorrufen könnten?
TIPP: Bringen Sie Ihre Medikamente und Hautpflegeprodukte mit zum Arzttermin. - Reagiert Ihre Haut besonders auf äußere Einflüsse, zum Beispiel Sonnenstrahlung oder Temperaturwechsel, oder auch auf bestimmte Lebensmittel wie scharfe Speisen oder Alkohol?
TIPP: Nutzen Sie ein „Rosacea-Tagebuch“ (gibt es auch als praktische App im App Store und bei Google Play), in dem Sie täglich Ihren Hautzustand und Auslöser für einen Schub notieren. - Haben Sie zurzeit viel Stress oder mit unangenehmen beruflichen/privaten Situationen zu kämpfen?
- Leiden auch andere Familienmitglieder unter Rosacea?
Rosacea ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Durch die heute verfügbaren modernen Medikamente haben viele Patienten sogar die Chance, dass ihre Haut vollständig erscheinungsfrei wird, also keinerlei Symptome mehr aufweist. Man nennt diesen Hautzustand „clear“. Um „clear“ zu werden, müssen Rosacea-Patienten die Therapie in enger Abstimmung mit den Dermatologen durchführen. Dabei ist die konsequente tägliche Anwendung der Medikamente besonders wichtig. Je mehr Sie also darüber wissen, wie Ihre Therapie optimal anzuwenden ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine dauerhafte und deutliche Linderung Ihrer Symptome erfahren. Ideen für Fragen, die Sie dazu an Ihren Arzt stellen können, haben wir hier zusammengestellt.
Leitfaden für den Hautarztbesuch bei Rosacea, Teil 2:
Die Rosacea-Therapie besser verstehen! Folgende Fragen können Sie im Gespräch mit dem Hautarzt klären:
- Welche Behandlung ist für mich sinnvoll? Welches Medikament/welche Therapie wirkt gegen flächige Rötungen, erweiterte Äderchen, Pickel und Knötchen und/oder Hautverdickungen?
- Wie lange muss ich die Medikamente jeweils nehmen? Was muss ich bei der Anwendung der Medikamente beachten? Was kann ich von der Behandlung in welcher Zeit erwarten? Wie oft soll ich zur Kontrolle kommen?
- Kommt meine Krankenkasse für die Behandlung auf? Wenn nicht, ist diese Therapie dennoch sinnvoll und kann ich sie privat bezahlen?
- Wie sieht mein Krankheitsverlauf wahrscheinlich aus?
TIPP: Sprechen Sie auch Ihr psychisches Wohlbefinden bei Ihrem Hautarztbesuch an! - Welche Mittel empfehlen Sie mir für Gesichtsreinigung und -pflege, Sonnenschutz sowie Make-up? TIPP: Fragen Sie nach Möglichkeiten einer kosmetischen Behandlung direkt in der Hautarztpraxis.
- Muss ich im Alltag etwas beachten, wenn ich in die Sonne gehe und/oder sollte ich auf eine bestimmte Ernährungsweise achten? Was kann ich sonst noch tun, um meine Krankheitsschübe einzuschränken?
- Meine Augen fühlen sich gereizt an. Kann das mit den Symptomen auf der Haut zusammenhängen?
Den kompletten Gesprächsleitfaden für den Besuch beim Hautarzt finden Sie auch auf der Website von „Aktiv gegen Rosacea“ zum Download.
Das rät der Experte: Haut beobachten und Fragen aufschreiben
Privatdozent Dr. Gernot Herrmann, Hautarzt aus Düsseldorf, rät:
Viele Patienten sind unsicher, was die Diagnose Rosacea genau für Sie bedeutet. Der regelmäßige Austausch mit dem Hautarzt ist daher wichtig, um die Krankheit zu verstehen und in den Griff zu bekommen. Wenn wir unsere Rosacea-Patienten nach einigen Wochen wiedersehen, hilft es uns sehr, wenn sie sich gut auf den Termin vorbereitet haben. Dazu gehört, dass wir erfahren, ob die verschriebene Therapie gewirkt hat, ob neue Symptome aufgetreten sind und ob diese auf bestimmte Auslöser zurückzuführen waren. Uns interessiert auch, wie sich unsere Patienten mit der Krankheit fühlen. Kurzgefasst: Wer seine Haut gut beobachtet und wesentliche Aspekte seines Krankheitsverlaufs notiert und zum Arztbesuch mitbringt, dem können wir besser helfen.
Mein Tipp: Auch wenn das Protokollieren von Informationen und Fragen manchmal anstrengend ist, bleiben Sie am Ball. Nur wenn Ihr Hautarzt weiß, wie Sie und Ihre Haut ‚ticken‘, kann er die Therapie genau auf Sie abstimmen.